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AutorenbildFranziska Meier

Die Illusion: Heizen mit Wasserstoff?

Die FDP und immer mehr größer werdende Stimmen rund um die GEG-Debatte fordern Heizen mit grünem Wasserstoff. Doch wie realistisch ist dies und was spricht für, beziehungsweise gegen Heizen auf Wasserstoffbasis?



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Wasserstoff nicht ausreichend vorhanden

Grüner Wasserstoff spielt eine entscheidende Rolle bei der Erreichung der Klimaziele, doch sein Angebot ist begrenzt. Die deutsche Regierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 eine Kapazität von 5 Gigawatt an Wasserstoff-Elektrolyseuren zu installieren, was etwa 14 Terawattstunden grünen Wasserstoff pro Jahr entspricht. Allerdings könnte diese Menge nur einen Bruchteil von weniger als 2 Prozent des gesamten Gebäudebestands beheizen, was verdeutlicht, dass es noch viele Herausforderungen gibt und das Heizen mit Wasserstoff in nächster Zeit nicht realistisch ist.


Von größerer Bedeutung ist es daher, grünen Wasserstoff in Sektoren einzusetzen, die keine anderen Möglichkeiten zur Erreichung ihrer Klimaziele haben. Besonders in der Stahl- und Chemieindustrie sowie im Flug- und Schiffsverkehr ist grüner Wasserstoff notwendig, um die enormen Treibhausgasemissionen zu reduzieren.


Wasserstoff ist kostspielig

Eine wissenschaftliche Studie im Auftrag der Bundesregierung geht davon aus, dass der Preis für in Deutschland produzierten grünen Wasserstoff im Jahr 2030 voraussichtlich bei rund 25 Cent pro Kilowattstunde liegen wird.


Um ein Haus mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden pro Jahr mit Wasserstoff zu beheizen, wären hierzulande jährlich 5000 Euro erforderlich. Dies liegt deutlich über den erwarteten Betriebskosten, die sich durch den Einsatz einer Wärmepumpe in Verbindung mit einem entsprechenden Stromtarif im Jahr 2030 ergeben.



Heizen mit Wasserstoff gestaltet sich verschwenderisch

Die Herstellung von "grünem Wasserstoff" durch Elektrolyse erfordert im Vergleich zur direkten Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien für Wärmepumpen oder Elektrofahrzeuge eine erhebliche Menge an zusätzlicher Energie. Um ein Haus mit grünem Wasserstoff zu beheizen, benötigt man etwa das Fünffache an Wind- oder Solarstrom im Vergleich zur Beheizung desselben Hauses mit einer effizienten Wärmepumpe. Dies bedeutet, dass der Ausbau von Wind- und Solaranlagen in großem Umfang erforderlich wäre, um ausreichend grünen Wasserstoff zu produzieren.


Obwohl die Bundesregierung derzeit Partnerschaften mit verschiedenen Ländern eingegangen ist, um grünen Wasserstoff zu importieren, reicht selbst diese zusätzliche Versorgung nicht aus, um neben der Industrie und dem Flug- und Schiffsverkehr auch kurzfristig den Gebäudesektor in Bezug auf die Dekarbonisierung zu unterstützen. Es bleibt eine Herausforderung, alle Sektoren hin zur Nachhaltigkeit zu bewegen.


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Gasnetzen fehlt Wasserstoffkapazität

Die Umstellung eines Gasnetzes auf Wasserstoff ist keine einfache Aufgabe. Haushalte, die H2-ready-Heizungen installieren möchten, sind dabei strengen Auflagen unterworfen. Bevor solche Installationen erfolgen können, muss der Gasnetzbetreiber einen plausiblen Nachweis in einem Wasserstoffumstellungs- und Investitionsplan vorlegen, der von der Regulierungsbehörde überprüft wird. Diese strengen Vorschriften sind notwendig, da Wasserstoff als Gas mit unterschiedlichen Eigenschaften betrachtet wird. Es kann ältere Leitungen korrodieren und ist leichter entflammbar als herkömmliches Erdgas.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass nicht nur Heizungen, die am Ende ihrer Lebensdauer sind, durch H2-taugliche Modelle ersetzt werden müssen, sondern auch sämtliche bestehenden Zähler und Heizungen. Dieser umfassende Austausch verursacht beträchtliche Kosten für die Gasnetzbetreiber. Trotz dieser Schwierigkeiten ist die Umstellung auf grünen Wasserstoff in verschiedenen Sektoren unerlässlich, um die Klimaziele zu erreichen.



Fazit: mehr Realismus, weniger Wunschdenken

Obgleich Wasserstoffheizungen in hybriden Anwendungsformen, zum Beispiel zusammen mit einer Wärmepumpe, was bei länger anhaltender extremen Kälte eine Rolle spielen könnte, in Zukunft realistisch denkbar sind, ist es wichtig realistisch auf die Wärmewende zu Blicken. Wärmepumpen stellen hierbei die perfekte Lösung dar, mit welcher Sie beruhigt in die Zukunft blicken können.


Mehr zu diesen Themen: Daulto-Blog


Falsche Hoffnungen verzögern die Wärmewende und wirken sich langfristig negativ auf den Verbraucher aus. Heizen mit grünem Wasserstoff wirkt zwar auf den ersten Blick sinnvoll und zudem Klimaschonend, allerdings zeigt sich dass es in der Praxis zu mehreren Problematiken kommt, wodurch der Einsatz von Wasserstoff im Heizungsbereich in der Wärmewende und auch in Zukunft unrealistisch ist.


Entspannt in die Wärmewende: Wir kümmern uns um alles!


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