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  • AutorenbildMatthias Böhm

Klima-Preishammer 2027: Nur Gerücht oder harte Realität?

Aktualisiert: 7. Sept. 2023

Um die Klimaziele Deutschlands zu erreichen, ist es erforderlich, den CO2-Ausstoß drastisch zu reduzieren. Ein bedeutender Aspekt dabei ist, dass etwa drei Viertel aller Wohnungen in Deutschland noch immer mit fossilen Brennstoffen beheizt werden. Obwohl Wärmepumpen als umweltfreundliche Alternative im Kommen sind, verbreiten sie sich nur langsam. Um die Energiewende im Wärmesektor zu beschleunigen, hat die Bundesregierung das Gebäudeenergiegesetz eingeführt, welches darauf abzielt den Einsatz von erneuerbaren Energien zur Beheizung von Gebäuden zu fördern.


Allerdings gibt es auch Kritikerinnen und Kritiker, die vor den möglichen Auswirkungen eines teuren Modernisierungszwangs warnen. Sie befürchten, dass viele Haushalte finanziell nicht in der Lage wären, die erforderlichen Modernisierungsmaßnahmen aus eigener Kraft zu stemmen. Dies könnte zu einer Ungleichheit bei der Umsetzung der Heizwende führen.



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Nicht stemmbarer Modernisierungszwang? Externe Stimme zur Klimasituation

Dennoch stellt sich die Frage nach Alternativen. Eine Untersuchung des MCC Berlin (Klima- und Wirtschaftsforschungsinstituts) warnt davor, dass der Weiterbetrieb einer fossilen Heizung die Haushalte möglicherweise teurer zu stehen kommen könnte als der Einbau einer Wärmepumpe. Ab 2026 ist geplant, die CO2-Bepreisung für Öl, Gas und Kraftstoffe auf einen europaweiten Emissionshandel umzustellen. Anstatt eines festgelegten Preises wird dann die Menge der zulässigen Emissionen festgelegt, um die von der EU gesetzten Klimaziele zu erreichen. Anbieter fossiler Brennstoffe müssen für die von ihnen verkauften Mengen CO2-Zertifikate erwerben, deren Preis sich durch Angebot und Nachfrage ergibt.


Es wird deutlich, dass die Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch langfristig Kostenersparnisse mit sich bringen kann. Das Wechseln auf eine Wärmepumpe könnte sich somit als finanziell vorteilhaft erweisen, insbesondere angesichts der zu erwartenden steigenden Kosten für den Betrieb fossiler Heizungen im Rahmen des Emissionshandels.



Drohender Preisschock 2027

Die Reduktion des CO2-Ausstoßes ist von entscheidender Bedeutung, um die Klimaziele in Deutschland zu erreichen. Aktuell wird ein Großteil der Wohnungen noch mit fossilen Brennstoffen beheizt, um dieser Problematik entgegenzuwirken, müssen deutsche Verbraucher eine Emissionssteuer auf fossile Brennstoffe wie Gas, Heizöl, Benzin und Diesel zahlen. Der Preis pro Tonne CO2 wurde auf 25 Euro festgelegt und wird bis 2025 schrittweise auf 55 Euro ansteigen.


Es ist jedoch schwer vorherzusagen, wie sich der CO2-Preis nach 2025 entwickeln wird. Experten gehen davon aus, dass dieser ab 2027 sprunghaft ansteigen wird. Modellrechnungen zeigen, dass der Preis pro Tonne CO2 in einer Preisspanne liegen wird, die ausreichend Anreize zum CO2-Sparen schafft und Investitionen in klimafreundliche Technologien attraktiv macht. Das Klima- und Wirtschaftsforschungsinstitut MCC kommt zu dem Schluss, dass ohne Förderprogramme und effektive Klimaschutzmaßnahmen der CO2-Preis bis 2030 auf 200 bis 300 Euro pro Tonne steigen könnte, was einen Preisschock ähnlich der Energiekrise 2022 zur Folge hätte.


Diese Entwicklungen haben erhebliche finanzielle Auswirkungen auf Haushalte. Ein Vier-Personen-Haushalt mit Gasheizung müsste in den nächsten 20 Jahren zusätzlich zwischen 15.300 und 16.200 Euro aufbringen. Bei Ölheizungen summieren sich die Mehrkosten sogar auf etwa 18.500 bis 23.500 Euro. Singles, die in Ein- oder Mehrfamilienhäusern leben und mit Öl heizen, tragen Mehrkosten von 13.500 bis über 21.000 Euro. Bei Nutzung einer Gastherme belaufen sich die Zusatzbelastungen auf 9.700 bis 16.800 Euro.


Angesichts diesem Trend wird deutlich, dass der Umstieg auf klimafreundliche Heiztechnologien wie Wärmepumpen nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist. Der Einsatz nachhaltiger Lösungen kann langfristig zu Kosteneinsparungen führen und Haushalte vor den steigenden CO2-Preisen schützen. Es ist daher ratsam, frühzeitig über den Austausch fossiler Heizsysteme nachzudenken und von den verfügbaren Förderprogrammen und Klimaschutzmaßnahmen zu profitieren. Indem wir jetzt in die Zukunft investieren, können wir nicht nur unseren Planeten schützen, sondern auch unsere eigenen finanziellen Interessen wahren.


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Wer ist am gefährdetsten?

Gemäß den Klimaökonomen sollen die CO2-Kosten, die deutsche Privathaushalte für den Verbrauch von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl zahlen, ausreichend sein, um den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen wie Wärmepumpen, Elektroautos oder den öffentlichen Nahverkehr attraktiv zu machen, selbst ohne staatliche Zuschüsse. Dennoch besteht die Möglichkeit von Ausgleichszahlungen, um die finanzielle Belastung abzufedern. Gemäß dem Koalitionsvertrag ist geplant, dass die Einnahmen aus der CO2-Abgabe als sogenanntes Klimageld an die Bürgerinnen und Bürger zurückfließen, in Form einer einkommensunabhängigen Pro-Kopf-Pauschale.


Insbesondere Mehrpersonenhaushalte würden von diesen Rückzahlungen profitieren, da ihre CO2-Ausgaben zeitweise sogar überkompensiert werden, wie aus den Berechnungen des MCC hervorgeht. Es ist beabsichtigt, dass Haushalte, die in großen Häusern leben und Fahrzeuge mit hohem Spritverbrauch nutzen, mehr in das System einzahlen als sie zurückerhalten. Dieser verbrauchsabhängige Ansatz zielt darauf ab, Anreize zum sparsamen Umgang mit CO2 zu setzen und den Verbrauch in diesen Haushalten zu reduzieren. Allerdings sind nicht nur wohlhabende Singles von dieser Regelung betroffen, sondern auch alleinstehende Rentnerinnen und Rentner, wie das MCC betont. In solchen Fällen reicht das Klimageld kaum aus, um die gestiegenen Heizkosten auszugleichen, wie die Berechnungen verdeutlichen.


Angesichts dieser Erkenntnisse plädieren die Expertinnen und Experten dafür, eine stärkere Gewichtung bei der Verteilung der Einnahmen aus dem Zertifikatenhandel vorzunehmen. Statt einer gleichmäßigen Verteilung nach dem Gießkannenprinzip sollte der Staat gezielt diejenigen unterstützen, die den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen nicht aus eigener Kraft bewältigen können. Hierbei geht es insbesondere um Menschen, deren finanzielle Situation oder Lebensumstände es ihnen nicht ermöglichen, frei zu entscheiden, wie sie heizen oder zur Arbeit pendeln.


Durch eine gezieltere Verteilung der finanziellen Mittel könnte eine gerechtere und sozialverträglichere Energiewende erreicht werden. Es ist wichtig, dass der Staat Maßnahmen ergreift, um diejenigen zu unterstützen, die aufgrund ihrer finanziellen Lage oder Lebenssituation keine Alternativen zu fossilen Brennstoffen haben. Auf diese Weise können sie entlastet werden und Anreize erhalten, auf klimaschonende Technologien umzusteigen. Eine solche gezielte Unterstützung würde dazu beitragen, die finanziellen Auswirkungen des Fossil-Ausstiegs gerechter zu verteilen und einen sozialen Ausgleich zu schaffen.



Fazit: Wärmepumpen sind profitabel und auch langfristig sicher

Das MCC-Papier hebt einen weiteren wichtigen Aspekt hervor, der bei der Gestaltung des Klimagelds berücksichtigt werden sollte: Personen, die es sich leisten können und frühzeitig in energieeffiziente und klimafreundliche Ausstattung investieren, profitieren nicht nur von geringeren CO2-Ausgaben, sondern erhalten auch die Klimapauschale, die von weniger privilegierten Haushalten zur Kostendeckung benötigt wird.


Der Markt für Wärmepumpen boomt bereits und verzeichnet einen starken Anstieg der Nachfrage. Allerdings deutet der Branchenverband der Heizungstechnik darauf hin, dass das angekündigte Einbauverbot für fossile Heizungen kurzfristig auch die Nachfrage nach Gasheizungen ankurbeln könnte. Dennoch wird davor gewarnt, in einer Art Torschlusspanik auf eine neue Gastherme zu setzen, um sich für die kommenden Jahrzehnte von einem Zwangsumstieg zu befreien. Es wird betont, dass den Menschen klar sein muss, welche hohen Folgekosten auf sie zukommen. Es liegt in der Verantwortung der Politik, diese Kosten transparent zu kommunizieren.


Es ist wichtig, dass bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes eine faire Balance gefunden wird. Einerseits sollten Haushalte, die frühzeitig in klimafreundliche Technologien investieren, belohnt werden, um Anreize für einen nachhaltigen Lebensstil zu setzen. Andererseits muss auch bedacht werden, dass nicht alle Haushalte die finanziellen Mittel haben, um sofort umfassende energetische Sanierungen durchzuführen oder auf teure klimafreundliche Alternativen umzusteigen. Eine soziale Komponente sollte daher in die Ausgestaltung des Klimagelds einbezogen werden, um sicherzustellen, dass weniger privilegierte Haushalte Unterstützung erhalten und nicht übermäßig belastet werden.


Die Politik hat die wichtige Aufgabe, Transparenz zu schaffen und die Bevölkerung über die langfristigen finanziellen Auswirkungen von Entscheidungen im Zusammenhang mit der Energiewende aufzuklären. Es ist essenziell, dass die Menschen die volle Tragweite ihrer Entscheidungen verstehen und die langfristigen Kosten und Nutzen abwägen können. Nur so können informierte Entscheidungen getroffen werden, die sowohl ökologischen als auch finanziellen Nutzen bringen und zu einer gerechten Energiewende führen.


Informationen des Blogs basieren auf der MCC-Studie zu fossilfreien Technologien.


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